Aus der Kooperation mit den Arolsen Archives, bei der wir eine Installation zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus entwickelten, entstand eines der bedeutendsten Projekte unserer Geschichte.
Mit dem weltweit größten Online-Archiv über NS-Verfolgte schaffen die Arolsen Archives eine Möglichkeit des Gedenkens, die jede:r aktiv mitgestalten kann. Über eine Internet-Plattform können bereits die Namen vieler Millionen verfolgter Menschen recherchiert werden. Noch ist dieses Archiv jedoch nicht vollständig, weshalb das Projekt #everynamecountsdazu aufruft, sich an dem Crowdsourcing-Projekt zu beteiligen und dabei zu helfen, die Informationen historischer Dokumente in die Datenbank zu übertragen.
Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, realisierte URBANSCREEN eine Medieninstallation, die auf #everynamecounts aufmerksam machte und die französische Botschaft in Berlin illuminierte. Es war uns wichtig, mit unserer Inszenierung sowohl die emotionale Dimension dieses Archivs zu vermitteln als auch dessen enorme Datenmasse darzustellen. Diese wiederum steht für ein Massenschicksal, das viele, viele Einzelschicksale in sich bündelt. Schlussendlich sollten die Betrachter:innen auch verstehen, dass und wie sich jede:r beteiligen kann.
Mit unserer Inszenierung wurde ein virtuelles Mahnmal im realen, urbanen Raum kreiert, das ein starkes Zeichen setzte – mit Erfolg: In den Tagen nach der Installation stiegen die Einträge im Archiv um mehrere Tausend.
Im Auftrag von: Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution
Premiere: 27.1.2021
Production Management: Majo Ussat, Anett Ganswindt
Kreative Leitung, Produktionsplanung: Till Botterweck
Dramaturgie: Lydia Liedtke
Art Direction: Ana Romão, Julian Hölscher
Musik, Soundeffekte, Hörspiel: Janis E. Müller
Hörspiel: audioberlin audiotainment GmbH
3D-Daten und 3D-Modellierung: Moritz Horn
Technische Umsetzung: Lynx Media Systems
Dokumentation
Kamera: Lennart Liedtke, Mali Gabrielli
Schnitt: Lennart Liedtke